Füess

 

Mini Füess hend eigentlich no nie verseit,

 und trotzdäm tüend si mir ä chli  leid.

 Scho als Chind han i mit z’chline Schueh müesse umeloufe,

 will mini Eltere nid ständig nöii händ vermöge z’choufe

 Scho mit zähni, das chöit ir gloube,

 han i Zeche gha mit Hüehnerouge.

 Wie Mörder han i d’Füess i’d Schuehzälle zwängt

 u d’Zeche wie im KZ zämedrängt,

 u wenn i si einisch ha lo verlufte,

hei d’Lüt um mi ume müesse  verdufte.

 De hei die Füess eifach gschtunke wie d’Pescht,

 das heisst nid äs bitzeli, sondern äbe fescht.

 No schlimmer isch es mine Füess de ergange,

 won i mit 15äni mit em Jogge ha agfange,

 i ha ne chum Erholig ggönnt

 u bi wie ne Wilde im Wald umegrennt.

 Öb si hei möge oder nid,

 si hei nüt z’säge gha, bestimmt han ig.

 Im Chopf han i mi nach Freiheit gsehnt

 u glichzitig d’Füess in’d Schueh inegsperrt,

 bis de äs Hüehneroug seit: „Lueg,

 jetz hesch d’Füess gnueg ploget, jetz hei si gnueg“.

 U de isch es eifach unde uf d’Fuesssohle ghocket

 u het töipelet und bocket

 u gseit, jetz hesch gnueg über Freiheit gschnoret,

 u de het äs sich wie n’äs Mässer i Fuess ine bohret.

 Do han i müesse zum Dokter gah

 u dä luegt de das äso a

 und meint:

 Ou die Füess, die arme,

 die si jo zum Erbarme,

 die gseh jo us wie Wurzle,

 ustrochnet u verhurzlet,

 du muesch die ä chli öle,

 schtrichle und verwöhne,

 das Hüehneroug, das hesch nid ohni Grund,

 dini Füess si chrank, die si nid gsund,

 u d’Bei si jo fasch rund,

 drum loufe d’Füess uf de Ränder,

 u de dini Bänder,

 die si vil z’lugg,

 do isch jo alls kaputt.

 

 Jetz muess anti O-Bei-Ilage

 mit Mittelrischt gäge Sprezifüess trage.

 

Dezember 31st, 2019

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